27.09.2016 – Feuerwehr Kassel erhielt Schlauchwagen für Katastrophenschutz

Die Feuerwehr Kassel hat einen neuen Schlauchwagen erhalten, den der Bund im Rahmen des Katastrophenschutzes zur Verfügung gestellt hat. Hessens Innenminister Peter Beuth hat das Fahrzeug am Dienstag im Beisein von Kassels Brandschutzdezernent Christian Geselle offiziell in Dienst gestellt.

Schlüsselübergabe: Innenminister Peter Beuth (2. v.l.) übergab den symbolischen Fahrzeugschlüssel an Jörg Brüssler, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kassel-Harleshausen. Links Regierungspräsident Walter Lübcke, rechst Kassels Stadtkämmerer und Brandschutzdezernent Christian Geselle. Foto: Stadt Kassel

Schlüsselübergabe: Innenminister Peter Beuth (2. v.l.) übergab den symbolischen Fahrzeugschlüssel an Jörg Brüssler, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kassel-Harleshausen. Links Regierungspräsident Walter Lübcke, rechst Kassels Stadtkämmerer und Brandschutzdezernent Christian Geselle. Foto: Stadt Kassel

Eine 2000 Meter lange Schlauchleitung kann mit dem neuen Einsatzfahrzeug verlegt werden, das die Feuerwehr Kassel am Dienstagabend offiziell in Dienst gestellt hat. Der Schlauchwagen für den Katastrophenschutz (SW-KatS) ist bei der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil Harleshausen stationiert und wird hauptsächlich zur Wasserversorgung eingesetzt.

„Die sieben Freiwilligen Feuerwehren mit ihren 230 aktiven Einsatzkräften sind eine tragende Säule im Sicherheitskonzept unserer Stadt“, erklärte Kassels Stadtkämmerer und Brandschutzdezernent Christian Geselle. Das gelte nicht nur im Katastrophenfall, sondern auch in der täglichen Gefahrenabwehr. Ehrenamtliches Engagement Kasseler Bürger werde hoch geschätzt – das gelte in besonderer Weise für das Engagement der ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die ihre Gesundheit und mitunter ihr Leben einsetzen, um ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Notsituationen zu helfen.

Obwohl es sich bei dem neuen Schlauchwagen um ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes handelt, kann es auch im alltäglichen Einsatzgeschehen der Feuerwehr genutzt werden. Immer dann, wenn viel Wasser oder dieses über eine längere Entfernung transportiert werden muss. Hierzu werden auf dem Fahrzeug insgesamt 2000 Meter B-Schlauch mitgeführt. Jeweils zehn der 20 Meter langen Schläuche liegen zusammengekuppelt in einer Kassette. Die Leitungen der einzelnen Kassetten sind wiederum miteinander verbunden. Fünf dieser Kassetten sind rechts und fünf Kassetten sind links auf der Ladefläche untergebracht. So können bei langsamer Fahrt zwei Leitungen mit 1000 Metern Länge oder eine Leitung mit 2000 Metern Länge verlegt werden.

Ebenso wird eine Tragkraftspritze mitgeführt, die sowohl an der Wasserentnahmestelle bis zu 1500 Liter pro Minute fördern oder in der Schlauchleitung als Verstärkerspritze eingesetzt werden kann. Verstärkerspritzen sind erforderlich, um größere Entfernungen oder Höhenunterschiede zu überwinden. Um einen kontinuierlichen Pumpbetrieb sicherzustellen, ist zusätzlich ein Faltbehälter mit einer Kapazität von 5000 Liter Wasser auf dem Fahrzeug verlastet.

20160927_194453Durch weitere Schläuche und Geräte kann der Schlauchwagen mit seinen drei Mann Besatzung auch autark bei kleineren Bränden eingesetzt werden. Da das Fahrzeug über eine Ladebordwand verfügt, kann die Feuerwehr es auch universell als Logistik-Fahrzeug nutzen. Dafür können die Schlauchkassetten entnommen werden. Auf die freie Ladefläche passt dann Material, verteilt auf bis zu acht Paletten, mit einem Gesamtgewicht von 2000 Kilogramm. Das Fahrzeug ist für Fahrten in leichtem Gelände vorgesehen und mit Allradantrieb ausgestattet.

Die Freiwillige Feuerwehr freut sich über das neue Fahrzeug. Trotz der großen Freude erinnert Stadtbrandinspektor Jörg Straßer an die Resolution des Hessischen Landesfeuerwehrverbandes, die im Jahr 2015 an Bundesinnenminister Thomas de Maizière übergeben wurde. Darin hatte der Landesfeuerwehrverband den Bund auf dessen Verpflichtung hingewiesen, den Brandschutz-Bereich im hessischen Katastrophenschutz dringend mit neuen Fahrzeugen zu unterstützen. Vorgesehen sind in Hessen 71 Katastrophenschutz-Löschfahrzeuge. Tatsächlich vorhanden sind jedoch nur 50 Fahrzeuge. Und diese haben ein Durchschnittsalter von 26 Jahren.

Schlauchwagen KatS: Für den Aufgabenbereich „Brandschutz“ im Zivilschutz und für die bundeslandübergreifende Katastrophenhilfe stellt der Bund sogenannte Ergänzungskomponenten zur Verfügung. In Hessen sind dies insgesamt 26 Schlauchwagen SW-KatS. Einen davon erhielt jetzt die Feuerwehr Kassel. Stationiert ist er bei der FF Harleshausen. Foto: Stadt Kassel

Schlauchwagen KatS: Für den Aufgabenbereich „Brandschutz“ im Zivilschutz und für die bundeslandübergreifende Katastrophenhilfe stellt der Bund sogenannte Ergänzungskomponenten zur Verfügung. In Hessen sind dies insgesamt 26 Schlauchwagen SW-KatS. Einen davon erhielt jetzt die Feuerwehr Kassel. Stationiert ist er bei der FF Harleshausen. Foto: Stadt Kassel

Auch die Stadt Kassel ist von der unzureichenden Ausstattung mit modernen Katastrophenschutz-Löschfahrzeugen betroffen. Daher hat Stadtbrandinspektor Straßer bei der Fahrzeugübergabe am Dienstagabend Hessens Innenminister Peter Beuth gebeten, sich bei der nächsten Zuteilung von Bundes-Löschfahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren in Kassel einzusetzen. Unterstützt wird er dabei von Brandschutzdezernent Christian Geselle: „Die ehrenamtlichen Helfer in unseren sieben Freiwilligen Feuerwehren sind sehr motiviert. Sie benötigen entsprechend modernes Gerät, um im Einsatzfall schnell und richtig helfen zu können. Die Katastrophenhilfe darf nicht alleinig auf den Schultern von Land und Kommunen lasten.“

Hintergrund

Wasserförderung: Obwohl es sich bei dem neuen Schlauchwagen um ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes handelt, kann es auch im alltäglichen Einsatzgeschehen der Feuerwehr genutzt werden. Immer dann, wenn viel Wasser oder dieses über eine längere Entfernung transportiert werden muss. Hierzu werden auf dem Fahrzeug insgesamt 2000 Meter B-Schlauch mitgeführt. Foto: Stadt Kassel

Wasserförderung: Obwohl es sich bei dem neuen Schlauchwagen um ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes handelt, kann es auch im alltäglichen Einsatzgeschehen der Feuerwehr genutzt werden. Immer dann, wenn viel Wasser oder dieses über eine längere Entfernung transportiert werden muss. Hierzu werden auf dem Fahrzeug insgesamt 2000 Meter B-Schlauch mitgeführt. Foto: Stadt Kassel

Für den Aufgabenbereich „Brandschutz“ im Zivilschutz und für die bundeslandübergreifende Katastrophenhilfe stellt der Bund sogenannte Ergänzungskomponenten zur Verfügung. In Hessen sind dies insgesamt 26 Schlauchwagen SW-KatS und 71 Löschgruppenfahrzeuge LF-KatS. Beschafft werden die Fahrzeuge vom Bund, der sie an die Länder weitergibt. Diese verteilen sie dann über die Regierungspräsidien an die Städte und Gemeinden. Außer für die Zivilschutz-Aufgabe des Bundes steht der neue Schlauchwagen dem Land zur Bewältigung von Katastrophen sowie der Stadt Kassel für ihren örtlichen Brandschutz zur Verfügung.

Technische Daten des Fahrzeugs

Schlauchwagen SW-KatS vom Aufbauhersteller Freytag auf Basis eines MAN TGM; Allradfahrgestells, 251 PS, 14 Tonnen, Kosten zirka 172.000 Euro

Quelle: Stadt Kassel, Presse und Öffentlichkeitsarbeit